Der Wochenspiegel schreibt über uns und weist auf unser Straßenfest hin. Das Foto zeigt ein paar der Menschen, die sich bei uns für das Viertel einsetzen.
Raderberg –
(sb). „Die Raderberger sind eine starke Gemeinschaft, aber leben sie noch nicht. Wir wollen Raderberg wachrütteln und viel im Veedel bewegen“…
…schilderte Udo Kievernagel. Der 48-Jährige lebt seit fünf Jahren in der Raderberger Straße und hatte die Idee, einen Bürgerverein für den Stadtteil zu gründen. Auslöser war, als es im vergangenen Jahr hieß, ein Übergangsheim für Geflüchtete käme in die Nachbarschaft und einige Nachbarn dies verhindern wollten.
„Sie schrieben auch einen Brief an die Oberbürgerbürgermeisterin und unterzeichneten mit „ihre besorgten Bürger aus Raderberg“. Da dachte ich mir: Das geht nicht. Da muss ein Gegenprogramm her!“, erzählte er. Hinzu sei gekommen, so Kievernagel, dass sich Raderberg in einem rasanten Wandel befinde. „Die Brühler Straße ist ein bisschen wie eine Grenze: Auf der einen Seiten sind die neuen und teuren Wohnungen und auf der anderen die Sozialwohnungen. Und dann gibt es noch die Alt-Raderberger“, schilderte der gebürtige Kölner. „Lasst uns etwas tun, um die Leute zusammenzubringen, habe ich gedacht“, so Kievernagel. In Antonio dos Santos, dem Wirt vom „Brauhaus am Kloster“ an der Brühler Straße, und Franco Cannizzaro, dem Inhaber der Pizzeria an der Gerhard-vom-Rath-Straße, fand er schnell Mitstreiter. Mit vier weiteren Raderbergern gründeten sie im Mai 2017 den Verein „Raderberg Be-Leben e.V.“ und planten als erste Amtshandlung ein großes Straßenfest. „Wir wollten mit einem Big Bang starten“, lachte Kievernagel.
In nur wenigen Wochen stemmten sie die Aktion, das Straßenfest fand an einem Juni-Wochenende in der Gerhard-vom-Rath-Straße statt. „Es hat ganz gut funktioniert. Das Fest war gut besucht und gut durchmischt“, erinnerte sich Kievernagel. Die Gelegenheit nutzten er und die anderen Vereinsmitglieder, um sich vorzustellen und weitere Mitstreiter zu sammeln. Ende August veranstalteten sie den ersten Bürgerstammtisch. „Die Raderberger sollten schildern, wo sie der Schuh drückt. Es kamen rund 30 oder 40 Leute, vielmehr, als wir erwartet hatten“, berichtete Kievernagel. Es kamen viele Themen auf den Tisch: Integration von Geflüchteten, Verkehrsführung, Parkplatzsituation, ÖPNV-Anbindung, Einzelhandel und das gesellschaftliche Miteinander im Veedel. „Vor allem letzteres wollen wir fördern“, so der 48-Jährige. Zu den verschiedenen Themenbereichen wurden Arbeitskreise gegründet. Auch an Veranstaltungen hat der Verein im Laufe des Jahres einiges auf die Beine gestellt. So gab es einen Weihnachtsmarkt und zu Karneval unter anderem eine Mitsingveranstaltung, die – so Kievernagel – „super angenommen“ wurde. Ein Highlight war die „Sünden-Verbrennung“ anstelle einer klassischen Nubbel-Verbrennung. „Wir haben Postkarten verteilt, auf die konnte jeder seine Karnevalssünden schreiben. Diese wurden in einer ökumenischen und sehr lustigen Aktion verbrannt. 90 Leute waren dabei“, erzählte Kievernagel. Auch in diesem Sommer soll auf der Gerhard-vom-Rath-Straße gefeiert werden, am 7. und 8. Juli. „Da werden sich alle Akteure im Veedel präsentieren“, sagte er. Mittlerweile ist der Verein auf 70 Mitglieder angewachsen. „Wir möchten gerne noch mehr werden. Jeder ist willkommen!“, betonte Kievernagel. 200 zum Ende des Jahres, das wäre prima, meinte er.
Jeden ersten Freitag im Monat ab 19 Uhr findet der Stammtisch von Raderberg Be-Leben e.V. im Brauhaus am Kloster statt (Brühler Straße 108), Interessierte sind herzlich willkommen. Der nächste Stammtisch findet am 4. Mai statt.
Fragen beantwortet der Verein gerne unter info@raderbergbeleben.de, weitere Infos unter www.raderbergbeleben.de
– Quelle: https://www.rheinische-anzeigenblaetter.de/29987092 ©2018
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